Schleusengeschichte

Die Warnow, ein insgesamt 155 km langer Fluss, ist seit Jahrhunderten die Lebensader von Rostock und hat u. a. deren Reichtum zu Hansezeiten ermöglicht, indem sie bis zur Einmündung in die Ostsee schiffbar war. Bereits im Mittelalter wurde am sog. Mühlendamm in Rostock ein Wehr zum Betrieb von Wassermühlen angelegt. Mit diesem Mühlendamm erfolgte eine Trennung des Flusses zwischen dem Süßwasser der „Oberwarnow“ und dem mit dem Ostseewasser vermischten Brackwasser der „Unterwarnow“. Für eine im 19. Jahrhundert geplante Wasserstraßenverbindung von Rostock nach Berlin wurde 1887 am Mühlendamm in Rostock eine neue, größere Schleuse für Schiffe gebaut. Diese Wasserstraße wurde allerdings nur noch bis Güstrow und nicht mehr bis Berlin verwirklicht.
Damit gab es über die Warnow Jahrzehnte einen umfangreichen Fracht-Schiffsverkehr insbesondere zwischen Bützow/Schwaan und Rostock bis nach Warnemünde. Transportiert wurden vorwiegend Ziegel aus den Ziegeleien in Damm, Pölchow und Papendorf, Zuckerrüben für die Fabrik in Kassebohm sowie Torf und Kohle. Auch mehrere Ausflugsdampfer gab es bis in die 1980er Jahre, die zwischen Rostock, Kessin, Schwaan und Bützow verkehrten.
In den letzten Jahrzehnten seit ca. 1950 hat sich das Bild gewandelt, nicht Frachtkähne sondern kleine Motorboote und unzählige Paddler und Kanuten bevölkern die Ober- und Unterwarnow, um Erholung oder ihre sportliche Betätigung zu suchen. Die Warnow hat sich zu einem Zentrum des Wassersports entwickelt. Dabei spielt die Schleuse natürlich eine zentrale Rolle.